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Wenn Social meida oder Gaming zur Reccource wird oder zur Flucht

Zwischen Verbundenheit, Selbstwirksamkeit und Selbstverlust

„Ich weiß, dass ich wieder zu lange am Handy war – aber irgendwie fühlte es sich besser an als alles andere.“
„Ich wollte eigentlich nur kurz zocken – plötzlich war’s wieder 3 Uhr morgens.“

Kennst du solche Sätze? Dann bist du nicht allein. Und nein das ist kein persönliches Versagen. Sondern ein ganz normaler menschlicher Mechanismus: Wir suchen Regulation. Und wir finden sie da, wo sie leicht verfügbar ist.

Was ist das Problem?

Nicht das Zocken. Nicht TikTok. Nicht Insta. Das Problem ist: Wenn wir es nicht bewusst nutzen.

Wenn wir in etwas eintauchen, um nicht fühlen zu müssen, was eigentlich da ist. Wenn wir scrollen, um zu vergessen. Wenn wir zocken, um dem Gefühl von Ohnmacht, Leere oder Druck zu entkommen.

Dann wird aus einer eigentlich tollen Sache – eine Krücke. Eine Flucht. Eine Gewohnheit, die nicht mehr nährt, sondern betäubt.

Aber es geht auch anders.

Denn Gaming oder Social Media können echte Ressourcen sein:

  • Verbindung mit Gleichgesinnten
  • Selbstausdruck, Humor, Leichtigkeit
  • Kreative Räume
  • Erfolgserlebnisse & Flow-Zustände
  • Identifikation & Communitygefühl

Das alles kann unterstützend wirken – wenn wir wissen, was wir da eigentlich tun und warum.

Kurz notiert: Studien wie die von Przybylski (Oxford, 2019) oder Granic (2014) zeigen, dass Gaming unter bestimmten Bedingungen Stress reduzieren, die Stimmung verbessern und das Sozialverhalten fördern kann insbesondere bei Jugendlichen.

Was hilft, um nicht in die Spirale zu rutschen?

Keine strengen Regeln. Keine App-Sperre um Mitternacht. Sondern: Selbstbeobachtung und Klarheit.

Fragen wie:

  • Nutze ich das Medium gerade, um mir etwas Gutes zu tun oder um etwas zu vermeiden?
  • Bin ich danach klarer oder leerer?
  • Habe ich Kontrolle oder fühlt es sich wie ein Sog an?

Fazit

Social Media und Gaming sind nicht das Problem. Aber sie können ein Symptom sein wenn wir innerlich überlastet sind, uns einsam fühlen oder keinen anderen Weg sehen, uns zu regulieren.

Wenn du merkst, dass du dich regelmäßig „verlierst“ in digitalen Welten dann brauchst du keinen Verzicht, sondern erstmal Verständnis. Und vielleicht jemanden, der dir hilft, deine echten Bedürfnisse dahinter zu erkennen.

Denn was du suchst, ist oft kein Bildschirm sondern Verbindung, Ruhe oder Selbstwirksamkeit.