Über mich – Stephan Mike Schucht
Nicht jeder passt in die üblichen Schubladen. Ich selbst habe das oft erlebt. In einem System, das schnell urteilt, schnell einordnet und selten fragt: „Wie geht es dir wirklich?“
Meine eigene Geschichte war alles andere als leicht. Mobbing, Isolation, Unsicherheit und das Gefühl, nie wirklich dazuzugehören. Ich habe viel geschwiegen, viel in mich hineingefressen und lange gedacht, ich sei einfach zu schwach für diese Welt. Heute weiß ich: Es war nie Schwäche. Es war ein Versuch, irgendwie klarzukommen mit dem, was da war.
Es gab keinen großen Retter in meinem Leben. Kein Wunder, kein „Jetzt ist alles gut“. Ich stand oft alleine da und genau deshalb habe ich angefangen, mich selbst zu verstehen. Nicht, um perfekt zu werden. Sondern um zu merken, dass ich nicht falsch bin.
Was ich auf diesem Weg gelernt habe? Dass jeder Mensch gute Gründe hat, warum er fühlt, wie er fühlt. Dass nichts einfach „so“ passiert und dass es nicht hilft, nur Symptome zu bekämpfen, wenn man nicht versteht, woher sie kommen.
Und falls du dich fragst, wie ich so bin?
Ich bin kein Super-Therapeut mit Doktortitel, der mit strengem Blick die Stoppuhr im Auge behält. Auch kein Motivations-Coach, der dir jeden Morgen um sechs die perfekte Morgenroutine eintrichtert. (Keine Sorge ich schlaf auch gern aus.)
Ich bin einfach jemand, der zuhört. Der fragt, was bei dir los ist und nicht gleich eine Lösung aus dem Hut zaubert.
Ja, ich habe die Ausbildung zum psychologischen Berater gemacht, auch eine hypnosystemische Weiterbildung abgeschlossen und einige weitere (Zertifikate, falls du’s sie sehen willst, wäre es kein Problem). Aber ehrlich gesagt: Papier sagt nicht viel darüber aus, wie gut jemand mit Menschen umgehen kann.
Wichtiger ist, dass man sich begegnet ehrlich, offen, ohne Rolle.
Was mich geprägt hat?
Nicht nur meine eigene Geschichte. Auch die Erkenntnis, dass die meisten Menschen nicht „kaputt“ sind sondern einfach nur irgendwann Wege finden mussten, um zu überleben. Diese Wege passen vielleicht nicht mehr. Aber sie hatten ihren Sinn.
Der hypnosystemische Ansatz nach Dr. Gunther Schmidt hat mir gezeigt: Alles in uns verfolgt eine gute Absicht. Auch das, was uns belastet. Und wenn wir das verstehen, hören wir auf, uns zu verurteilen. Dann entsteht Freiheit und Raum, Neues zu gestalten.
Vera F. Birkenbihl hat mich gelehrt, dass Wissen nicht kompliziert sein muss. Dass man tiefe Zusammenhänge auch mit einem Augenzwinkern erklären kann. Das tue ich auch weil ich glaube, dass Verstehen leichter wird, wenn man sich nicht verkrampft.
Wie ich Menschen sehe
Menschen müssen sich nicht verstellen. Nicht perfekt sein, nicht „funktionieren“. Für mich zählt, dass jemand sich zeigen darf so, wie er gerade ist. Ob ruhig oder laut, zweifelnd oder entschlossen. Alles hat seine Zeit, und nichts davon ist falsch.
Es braucht kein Klemmbrett, keine Fachsprache, keinen erhobenen Zeigefinger. Ich begegne Menschen auf Augenhöhe weil ich weiß, wie es ist, wenn man einfach nur gesehen werden will.
Einfach Mensch.
Ich bin verheiratet, Vater von vier Kindern und ich weiß, dass das Leben viele Seiten hat. Für mich braucht es keine Dramen oder Chaos, damit etwas wichtig ist. Es reicht, wenn es echt ist.